Eigene Sonnennutzung

Bei mir sieht das so aus:

Man sieht:

  1. rechts oben die thermische Anlage mit etwa 6 kW aus dem Jahr 2010
  2. Darunter die Photovoltaikanlage mit 7,3 KWp aus dem Jahr 2010.
  3. Links und links-oben 4,5 kWp. 5,4 kWp liegen auf der anderen Seite des Daches. Inbetriebnahme dieser 9,9 kW Anlage: 1. Oktober 2019.

4. Im Juni 2025 wurde die Solartechnik nochmals erweitert:
5,4 kWp Fotovoltaikanlage auf dem Garagendach
– 1 kWh Batteriespeicher
– Wallbox
– Energiemanagementsystem

Im Oktober 2025 der Wechsel von einer Gasheizung zu einer Wärmepumpe

Blick in den Heizraum:

Heizraum mit Warmwasserspeicher Wechselrichter Kostal, E3DC Hauskraftwerk 12 kW Wechselrichter und 11,2 kW Batterie
  1. Thermische Warmwassererwärmung 
    ist in der Ertragsrechnung der Fotovoltaik deutlich unterlegen. Investitionskosten 2010 etwa 6 000€, obwohl die Rohre und der Pufferkessel schon installiert war. Einsparung pro Jahr etwa 170 m3 Gas, was etwa 100 € (Jahr 2020) 170€ (2025) entspricht. Zudem haben wir immer wieder Wartungsarbeiten wie Entlüftung, Austausch der Flüssigkeit, Messfühler ersetzen.
    Somit kann ich ihnen eine thermischen Solaranlage nicht empfehlen. Lassen sie das und nehmen das Geld und installieren sie auf dieser Fläche eine Fotovoltaikanlage. Erwärmen sie das Brauchwasser elektrisch. Das geht mit einem Heizstab, der im Sommer den PV-Überstrom nutzt. Effizienter geht das mit einer Brauchwasserwärmepumpe. Oder noch besser, sie tauschen ihre thermische Heizung mit einer Wärmepumpenheizung.
    Ich weis, manche Heizungsbauer empfehlen immer noch thermische Solaranlagen zur Heizungsunterstützung, auch bei Wärmepumpen. Oft wird als Argument der höheren Wirkungsgrad der thermischen Panels als Argument genannt. Das stimmt zwar, ist aber betriebswirtschaftlich irreführend. Der hohe Wirkungsgrad ist nur bei direktem Sonnenlicht ohne Wolken zu erreichen. Sie können erzeugte Überschüsse im Sommer nicht verkaufen, wie das bei Photovoltaikanlagen möglich ist. Sie können mit der thermischen Anlage auch kein e-Auto laden, Wäsche waschen, usw.
    Natürlich ist es das Ziel, die komplette Heizung auf eine Wärmepumpe umzustellen, wenn kein Fernwärmenetz vorhanden ist. Auch deshalb ist es immer sinnvoll, das ganze Dach mit Photovoltaik zu belegen. Inzwischen nutzt man auch Batterien im eigenen Keller!

 

2. Anlage mit 7,3 kWpeak
erzeugt seit August 2010 im Schnitt ziemlich exakt 7 000 kWh. Einspeisevergütung ca. 0,4€/kWh. Die Anlage hat zum Stand 1.August 2025  104900  kWh erzeugt. Die Einnahmen betragen ca. 2800 € pro Jahr. Seit 1. Okt. 2019 läuft die Anlage als Volleinspeiseanlage, weil der Eigenbedarf sinnvollerweise von der neuen Anlage kommt. Die  Anlage hat netto ca. 19 000 € gekostet und ist inzwischen abbezahlt. Wir hatten noch nie eine Störung an der Anlage.

9,9 kWpeak Anlage:
Auf der hier abgebildeten Südwestseite, Abweichung ca. 45 Grad nach Westen sollen die 4,5 kWp im Jahr 4500 kWh erzeugen. Die 5,5 kWp Richtung Nordosten sollten etwa 4000 kWh pro Jahr erzeugen, zusammen also 8500 kWh.
Hier ein typischer Sommertag: Man sieht, die nord-ost Seite bringt morgens früh schon Ertrag. Erst um 13:00 Uhr hat die süd-west Seite einen höheren Anteil. Gerade ohne Batterie macht es viel Sinn, auch die “schlechtere” Dachhälfte zu belegen.

Tracker1: 5,5 kWp auf Nordost Dach Tracker 2: 4,5 kWp auf dem Südwest Dach

Nach einem Jahr im Okt. 2020:
Ertrag der Anlage ziemlich genau 9 000 kWh,
Verbrauch direkt vom Dach: 3 000 kWh,    Einspeisung ins Netz 6 000 kWh.
Das e-Auto, den e-Corsa von Opel haben wir seit 28.Juli 2020. Bis 1. Okt. 2020 haben wir ca. für 2 000 km, entspricht 300 kWh zuhause getankt, ca. 1 500 km somit 225 kWh auswärts an Ladestationen, davon ca. die Hälfte kostenfrei an Supermärkten, Parkgaragen und Hotels.

Das Jahr 2021:
Ertrag der Anlage: 7970 kWh
Verbrauch direkt vom Dach:  3630 kWh 45,5%   Einspeisung ins Netz 4340 kWh.
Mit dem e-Auto sind wir 17 000 km im Jahr gefahren das entspricht 2600 kWh. ich gehe von folgendem Tankverhalten aus:
– Sonnenstrom zuhause vom Dach 55% von 2600 kWh = 1430 kWh x 0,10€= 143 €
– Strom zuhause aus dem Netz 30% von 2600 kWh       = 780 kWh x 0,3€ = 234 €
– unterwegs an Ladestationen 15% von 2600 kWh       = 390 kWh x 0,40 € = 156 €

Theoretischer Wert, was ein Akku im Keller hätte einsparen können: 2707 kWh. Das ist nicht die Differenz 7970 kWh – 3630 kWh = 4340 kWh Das geht deshalb nicht, weil im Sommer der Eigenbedarf aus dem Netz nur gering ist. Nur diesen Eigenbedarf kann der Akku decken, der Rest muss eingespeist werden. Im Winter verbrauchen wir fast 100 % was vom Dach kommt.  In den 4 Wintermonaten speisen wir nur 250 kWh ins Netz. In diesen 4 Monaten rechnet sich die Batterie mit etwa 40 €.  Die Batterie würde uns den Eigenstrom max. um 2000 kWh erhöhen. Das entspricht max. 400 € im Jahr, realistisch eher 350 €. Die Investition wäre 7000 € für einen 7 kWh Akku gewesen. Die Amortisation dauert dann ca. 25 Jahre bei einer Finanzierung, ohne Wartungskosten.

Das Jahr 2022:
Ertrag der Anlage: 9110 kWh
Verbrauch direkt vom Dach:  3480 kWh 38,2%   Einspeisung ins Netz 5630 kWh.

Die Batterie könnte höchstens einen Beitrag von 2590 kWh/Jahr zur Eigenversorgung leisten. Davon muss man Verluste beim Laden und Entladen der Batterie von gut 10% berücksichtigen. Realistisch kann die Batterie 2200 kWh den Eigenstrom erhöhen. Dadurch ergibt sich eine Einsparung pro Jahr von max. 440€ (Strompreis 30 Cent/kWh). Die 7 kWh Batterie kostet jedoch 7000€. Wenn man die Batterie finanzieren muss, dauert die Amortisation ca. 20 Jahre ohne Wartung und Reparaturen.
Ergebnis: Wenn schon eine Batterie, dann im Auto!
Dargestellt sind die Jahreserträge und Jahresverbrauch. In der letzten Spalte „Batterie Speicher 100% sieht man, was eine Batterie maximal zur Erhöhung des Eigenverbrauchs beitragen könnte. Das ist der maximale Wert. Davon muss man noch einen Verlust von ca. 10%, entspricht 200 kWh/Jahr abziehen.
Im Jahr 2023 ist der Bezug mit 6130 kWh hoch. Gründe: Ab November kam ein zweites E-Auto hinzu und der Ertrag der Solaranlage war relativ gering.

Eine Batterie würde mir den Eigenanteil nur um ca.1800 kWh/Jahr erhöhen.
Ertrag: (0,3€- 0,1€) x 1800 kWh = 360 € ->Die Batterie darf nicht mehr als 3600€ kosten, sonst ist sie nicht wirtschaftlich.

Batterie:
Stand bis ins Jahr 2025: Wir haben auf eine Batterie verzichtet. 
Das waren meine Gründe: Eine Batterie im Keller ist unwirtschaftlich. Auch der Nutzen zur Netzstabilisierung hat sie selten erfüllt. Zudem hat sie auch einen Ressourcenverbrauch. Die Batterie im Auto wurde immer kritisiert, ich kann ein Lied davon singen. Im Auto hat sie aber einen signifikant höheren Nutzen im Vergleich zu einer Batterie im Keller, aus ökologischer und ökonomischer Sichtweise.

Bisher wurde üblicherweise Sonnenstrom dann erzeugt, wenn auch eine große Nachfrage im Netz vorhanden ist, nämlich unter Tags. Somit dienen Fotovoltaikanlagen meistens der Netzstabilisierung. Nachts ist der öffentliche Strombedarf geringer, wenn man als Privatkunde Strom benötigt. Die komplette Stromerzeugung kann man in den Energy-Charts vom Fraunhofer Institut nachschauen. Sehr interessant!

Ab dem Jahr 2023-2024 gelten obige Aussagen nicht mehr. Warum?
Der Ausbau der solaren Stromerzeugung hat durch Anreize, z.B. Befreiung von der MwSt und durch den massiven Preiseinbruch bei Solarpanels und Batterien stark zugenommen. Im Jahr 2025 gibt es in Deutschland ca. 100 GW Photovoltaik Leistung. Wir brauchen aber momentan nur zwischen 40 und max. 80GW in Deutschland. Dies führte zu immer mehr Stromüberschuss im Netz mit der Folge der negativen Strompreise. Auch in diesen Zeiten erhalten die Solarstromerzeugen fixe Einspeisevergütungen was zusätzlich zu hohen Kosten bei dem EEG Ausgleich führt (Differenz Einspeisevergütung – aktueller Strompreis). Das sind inzwischen deutlich mehr als 10 Mrd. € aus dem Staatshaushalt. Von staatlicher Seite wird zurecht gegengesteuert. Zukünftige Solaranlagen und Windkraft erhalten bei negativen Strompreisen keine Einspeisevergütung mehr. Deshalb wird es immer mehr Sinn machen, diesen Strom selbst zu verbrauchen für Warmwasser, e-Auto, Wärmepumpe. Eine Batterie kann zusätzlich netzdienlich sein, wenn man sie bei geringen Strompreisen lädt und bei hohen Strompreisen entlädt. Damit finanzielle Anreize geschaffen werden, werden nun zusätzlich die Netzentgelte variabel, damit man den Stromverbrauch in Bereiche mit genug Strom im Netz verschiebt. Das geht am einfachsten mit Batterien.

Nachtrag zum Thema Batterie im Keller September 2025:
Inzwischen ändern sich viele Dinge rasant. Durch die variablen Netzentgelte und variablen Strompreise, sowie der Verfall der Batteriepreise muss man die Gegebenheiten zur Kenntnis nehmen: Ich empfehle inzwischen die Batterie im Keller. Die Größe der Batterie ist jedoch noch ein Stück weit offen. Zwischen 7 und 20 kWh ist alles denkbar. Das hängt von den Rahmenbedingungen ab wie: Stromverbrauch im Haus, Größe der Solaranlage, Wärmepumpe ja/nein.
Die Batterie soll auf jeden Fall den Nachtverbrauch auch in Überganszeiten wie Frühjahr und Herbst abdecken. Z.B.: Wenn sie innerhalb der 14 Std Dämmerung und Nacht 7 kWh verbrauchen, dann sollten sie über eine 10kWh Batterie nachdenken. Mit einer Wärmepumpe ist auch eine größere Batterie um 15 kWh eine Option. Ein E-Auto spielt bei der Dimensionierung der Batterie im Keller eine untergeordnete Rolle. Das E-Auto aus der Batterie im Keller zu laden ist keine besonders gute Idee.
Es gilt aber immer noch: Das Dach voll belegen mit Solarzellen! Da nicht sparen. Übrigens: Der Vergütungswegfall bei negativen Strompreisen kann mit einem Energiemanagementsystem und E-Auto auch Chancen bieten. Ein Energiemanagementsystem wird in Zukunft immer wichtiger. Wir haben inzwischen das E3DC System von Hager und sind sehr zufrieden. 

E3DC Energiemanagementsystem Screenshot:

Ein typischer Sommertag 25. Juni2025

Nutzung unsere beiden E-Autos über eine steuerbare Wallbox:

Ladevorgänge über die gesteuerte Wallbox E3DC vom 24 Juni bis 31. Okt 2025:

Wir haben insgesamt 1829 kWh geladen, das entspricht bei den beiden Autos gut 10 000 km.
Kosten: 1300 kWh x 0,09€ = 117€ + 530 kWh aus dem Netz x 0,28€ = 148,40€
Zusammen: 265,40 € das sind pro 100 km : 2,65€
Verbrauch eCorsa: 15 kWh/100km VW BUZZ 20 kWh/100km